Die Interviews mit den Experten sind der Kern eines jeden Online-Kongresses. Deswegen ist nichts ärgerlicher, als wenn aufgrund der benötigten Technik die Aufnahmen schlecht sind: das Bild unscharf und der Ton schwer verständlich.
Dem kann der Veranstalter mit einer vernünftigen Kamera und einem professionellen Mikrofon vorbeugen. Die Technik des eingeladenen Experten hat der Veranstalter nicht in der Hand. Lediglich Empfehlungen können dem Interviewpartner vorab mitgeteilt werden.
Die Interviews werden zumeist über das Internet mithilfe der Software Zoom geführt. Sie funktioniert ähnlich wie Skype nur stabiler und bietet die Möglichkeit das Gespräch aufzuzeichnen. Nur in der Pro-Version sind Mitschnitte über 40 Minuten möglich.
Video
Für die Videoaufnahmen wird eine Webcam benötigt. Ich selbst habe die Logitech C615 und bin damit sehr zufrieden. Es ist eine Full-HD-Webcam, welche sich auch bequem am Rand des Bildschirms von einem Labtop befestigen lässt. Noch dazu ist sie recht klein und kann so gut von unterwegs verwendet werden.
Ich möchte noch eine zweite etwas aufwendigere Variante vorstellen. Diese ermöglicht aber ein noch besseres Bild. Ausgangspunkt ist eine Spiegelreflexkamera, welche auch Videoaufnahmen ermöglicht. Das erste brauchbare Modell von Canon ist die 550D, welche gebraucht für ca. 200,- EUR zu bekommen ist. Diese kann dann mithilfe der Software Sparkosoft als Webcam benutzt werden. Ein Stativ wird für die Positionierung der Kamera benötigt. Die Kamera kann dann auch unabhängig für Videoaufnahmen abseits des Computers benutzt werden. Dann mit einem schönen Richtmikrofon wie dem Rhode VMPRY.
Ton
Sehr wichtig finde ich die Audioqualität. Ähnlich einer Webcam bietet sich auch hier ein Mikrofon mit integriertem Analog-Digital-Wandler, wie das Rhode NTUSB an. Per USB anschließen und schon kann es losgehen. Damit ist dann der Ton perfekt. Sollte das zu teuer sein, wäre hier ein preiswerter Einstieg (allerdings mit nicht annährend guten Frequenzcharakteristik).
Als Musiker möchte ich hier auch noch eine Alternative angeben, bestehend aus Soundkarte und Mikrofon. Dadurch entsteht die Möglichkeit auch Instrumente oder andere Signalquellen aufzunehmen. Als Mikrofon habe ich das MXL 2006 und als Soundkarte kann ich für den Einstieg das Behringer UMC202HD oder als Musiker noch besser Steinberg UR22. Tischstativ für die Befestigung des Mikrofons nicht vergessen.
Die Kombination Soundkarte und Mikrofon ist vielfältiger einsetzbar. Für die Durchführung eines Online-Kongresses ist das oben beschriebene Mikrofon von Rhode völlig ausreichend.
Hintergrund
Auch über den Hintergrund kann man nachdenken. Je nachdem, was rüberkommen soll. Mit einem einfarbigen Hintergrund macht ihr erstmal nichts falsch. Dafür gibt es Stativsysteme über die dann Stoff (weiß, grün oder grau) gehängt werden kann.
Licht
Wenn ihr euch einen festen Platz für eure Interviews einrichten, dann kann ich Tageslampen nur empfehlen. Sie leuchten euch richtig aus und verbessern damit das aufgenommene Bild deutlich. Ich selbst habe die zwei Lampen von Etime. Sie sind einfach und gut, benötigen allerdings etwas Platz. Das ganze gibt es auch als Komplettsystem (hier aber nur 2m statt 2,80m breit).
Externe Festplatte
Damit eure Videoaufnahmen nicht verloren gehen, solltet ihr die Daten immer an zwei Orten sichern. Da biete sich zum Beispiel eine externe Festplatte an. Ich selber habe die Toshiba mit 1GB. Sie ist sehr klein und deswegen gut geeignet. Außerdem würde ich empfehlen, die Interviews dann zeitnah bei VIMEO hoch zu laden. Dies ist eine weitere Sicherung.
Zusammenfassung
Zusammengefasst wird benötigt: Kamera, Mikrofon, Licht und externe Festplatte. Das sind natürlich nur Empfehlungen. Es gibt viele Produkte auf dem Markt. Vielleicht habt ihr auch das ein oder andere schon. Solltet ihr keinerlei technische Erfahrungen in diesem Bereich haben, dann würde ich folgenden Kaufvorschlag machen, der euch in der Summe ungefähr 330,- EUR kostet.
Überrascht war ich, wie preiswert Lampen für eine gute Ausleuchtung zu haben sind. Einen Hintergrund habe ich erstmal weggelassen. Das könnt ihr selber entscheiden, ob ihr das zusätzlich benötigt. Das Mikrofon ist mit 160,- EUR mit Abstand am teuersten. Ich als Musiker möchte beim Ton immer keine Kompromisse machen. Außerdem gilt auch hier, wie bei so vielen anderen Sachen: qualitative Sachen lassen sich auch wieder gut verkaufen.
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